Liebe Mami!Menschen, die lachen, sind wunderschön. Lachen fühlt sich gut an! Nicht nur wenn wir selbst lachen, auch wenn andere lachen! Kinderlachen berührt uns ganz besonders - weil es so frei und so echt ist. Wir verbinden glückliche Menschen mit einem lauten Lachen...

Hilfe, mein Kind hat Ohrenschmerzen
Hilfe, mein Kind hat Ohrenschmerzen
Hallo liebe Mami!
Ohrenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Wir sprechen hier nur über die Mittelohrentzündung.
Manchmal sind die Kinder groß und können einfach sagen, dass ihnen die Ohren wehtun. Manchmal schreien sie nur, weil ihnen der Schmerz die Sprache verschlägt und dann gibt es die ganz kleinen, die einfach nur weinen, anhänglich, sich nicht ablegen lassen und vor sich hin leiden, weil sie nicht sprechen können, auch wenn sie es nicht sagen können: manchmal tun auch ihre Ohren verdammt weh.
Eine der häufigsten Gründe für ungeplante Besuche beim Kinderarzt sind ‚Ohrenschmerzen‘. 80% der Kinder leiden bis zum 3.LJ mindestens einmal an einer akuten Mittelohrentzündung (akute Otitis media = AOM). Ich selbst hatte als Schulkind ständig Mittelohrentzündungen, oft mit hohem Fieber, stechenden Schmerzen, teilweise konnte ich den Mund zum Essen nicht mehr öffnen, aber meine Mama hat mich liebevoll gesund gepflegt.
Was das eine AOM?
Es ist eine akute Entzündung der Schleimhaut des Mittelohrs. Das Mittelohr
https://www.netdoktor.de/anatomie/mittelohr/
Woher hat mein Kind das?
20-50% der Kinder, die an Mittelohrentzündungen erkranken, hatten vorher z.B. Schnupfen. Es kommt dadurch zu Schleimhautschwellungen, die die sogenannte ‚Eustachische Röhre‘ verschließen. Diese ‚Röhre‘ verbindet das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum. Durch ihren Verschluss bleibt der notwendige Druckausgleich im Mittelohr aus und das tut weh! Deinem Kind bei kaltem oder windigen Wetter eine Mütze aufzuziehen kann also nicht immer die Entstehung einer AOM verhindern.
Ist die AOM ansteckend?
Die Mittelohrentzündung an sich ist nicht ansteckend, jeder zugrundeliegende Infekt ist jedoch ansteckend! Wenn dein Kind also eine AOM hat und mit anderen Kindern spielt, kann es den zugrundeliegenden Infekt auf andere Kinder übertragen. Das andere Kind kann gesund bleiben oder krank werden. Wenn es krank werden sollte, muss es nicht unbedingt eine Mittelohrentzündung bekommen, es kann auch an einer anderen Stelle (zB. Schnupfen) erkranken.
Wann kann ich daheim bleiben?
Du kannst abwarten wenn:
- Es deinem Kind gut geht
- Wenn es kein Fieber hat
- Wenn das Schmerzmittel gut wirkt
- Die Ohrenschmerzen nur auf einer Seite auftreten
Wann muss ich sofort zum Arzt?
Du solltest immer zum Arzt gehen wenn:
- Du Sorgen hast
- Wenn das Kind klein ist (<24 Monate)
- Wenn Flüssigkeit aus dem Ohr läuft
- Wenn das Ohr absteht, starke Schmerzen hinter dem Ohr auftreten, es hinter dem Ohr geschwollen oder gerötet ist und es deinem Kind schlecht geht. Dies ist ein potentiell lebensgefährliche Infektion der Zellen des Warzenfortsatzes (Mastoidits). Diese Infektion kann z.B. einen Abszess entwickeln, der sich dann in dem Gefäßsystem des Gehirns ausbreitet.
Wonach schaut der Arzt, wenn er in die Ohren meines Kindes schaut?
Der Arzt schaut mit seinem Otoskop in beide Ohren deines Kindes. Ein entzündlich verändertes Mittelohr zeigt sich an charakteristischen Veränderungen des Trommelfells. Dort sieht der Arzt Rötungen, Risse, er kann abschätzen wie beweglich das Trommelfell ist und sieht, ob es vorgewölbt ist und ein Erguss vorliegt.
Muss ich das Ohr meines Kindes vorher mit dem Wattestäbchen reinigen?
BITTE KEINE Ohrenstäbchen in Kinderohren einführen!
- Es besteht Verletzungsgefahr des Trommelfells
- Das Ohr reinigt von selbst.
- Du schiebst dabei einen großen Teil vom Ohrenschmalz tiefer ins Ohr und verdichtest es vor dem Trommelfell, sodass der Arzt noch weniger einsehen kann.
- Zu guter Letzt: kein Arzt denkt sich bei einem Gehörgang voller Ohrenschmalz ‚diese Mutter schafft es ja nicht mal die Ohren ihres Kindes zu reinigen‘!
Was wenn der Arzt nur Ohrenschmalz sieht, aber nicht das Trommelfell?
Es gibt auch indirekte Zeichen für eine Mittelohrentzündung, diese zieht der Arzt heran, wenn er das Trommelfell nicht einsehen kann:
- Häufiges Greifen vom Ohr
- Schmerzreaktion bei Zug oder Druck auf das äußere Ohr
- Verweigerung der Nahrung und/oder Erbrechen
- Abgeschlagenheit
- Eitrige Bindehautentzündung
- Schlaflosigkeit
- Fieber
Kann eine akute Mittelohrentzündung auch gefährlich sein?
In den weitaus meisten Fällen nicht! Meistens verschwindet sie nach einigen Tagen von selbst.
Manchmal kommt es zu Einschränkung des Hörvermögens durch einen Paukenhöhlenerguss und Perforation (Platzen) des Trommelfells. Dies ist nur vorübergehend und heilt bei einer akuten Mittelohrentzündung folgenlos ab, keine Sorge!
Schwerwiegende Komplikationen sind sehr, sehr selten und dazu gehören z.B. die Mastoiditis (siehe oben) und eine Thrombose der Sinusvenen des Gehirns.
Kann man Mittelohrentzündungen verhindern:
Ganz verhindern geht leider nicht, aber man kann das Risiko reduzieren durch: Stillen, rauchfreie Umgebung und Impfung gegen Pneumokokken und Influenza
Fakten zum Thema Antibiotika (AB) bei Mittelohrentzündungen!
Vorab: Schmerzmittel sollten unabhängig vom AB immer gegeben werden!
Früher haben die Kinder bei AOM immer AB bekommen, davon sieht man mittlerweile ab, da viele AOM durch Viren verursacht werden und hier AB nicht helfen.
- Bei Kindern >2 Jahre und nicht-schwerer Mittelohrentzündung wartet man lieber mit der AB-Gabe ab
- AB-Therapie zeigt den größten Nutzen bei Kindern < 2 Jahren. Allerdings litten dieser Kinder wiederum meistens an Durchfällen und Ausschlägen nach AB-Gabe
- Säuglinge im Alter von bis zu 6 Monaten werden IMMER antibiotisch behandelt, da hier das Risiko für Komplikationen besonders hoch ist.
- Die Therapiedauer richtet sich nach dem Alter deines Kindes und danach, wie schlimm die Mittelohrentzündung ist!
Deine Dr. Mami
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Ich bin Dr. Mami
Für dich und dein Kind, habe ich mich ausgebildet:
- Ärztin, Familien- und Life-Coach
- Gründerin von MAP-Family®
- Europäisches Diplom für ganzheitliche Medizin
- In Ausbildung zur Psychotherapeutin für Kinder- und Jugendliche
- Lehrerin für achtsame Elternschaft mit Selbstmitgefühl
- Expertin auf www.bindungsorientiert.com
- diverse zusätzliche Qualifikationen