Liebe Mami!Ich erinnere mich an Sätze meiner Eltern, die mich verletzt haben. Dinge, die ich unfair fand. Dinge, das war klar, die ich nie sagen würde, wenn ich mal groß bin und eigene Kinder haben würde. Gestern war es dann soweit (und keine Illusion: das war auch...

Wie wir damit umgehen können, wenn wir Dinge sagen, die wir nie sagen wollten
Wie wir damit umgehen können, wenn wir Dinge sagen, die wir nie sagen wollten
Liebe Mami!
Ich erinnere mich an Sätze meiner Eltern, die mich verletzt haben. Dinge, die ich unfair fand. Dinge, das war klar, die ich nie sagen würde, wenn ich mal groß bin und eigene Kinder haben würde.
Gestern war es dann soweit (und keine Illusion: das war auch nicht das erste Mal und ist wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal!):
Seit Tagen habe ich nicht richtig geschlafen und eines meiner Kinder wollte keine seiner Klamotten anziehen. Egal was ich ihm brachte, es taugte ihm nicht. Es war 7:30 Uhr , wir waren spät dran und ich versuchte das Haus leise zu verlassen, damit zumindest mein Mann und das Baby ausschlafen konnten. Eins kam zum anderen und in kürzester Zeit hatten wir uns gegenseitig so hochgeschaukelt, dass es so laut wurde, dass niemand mehr schlafen konnte.
Mein Kind beschimpfte mich und weigerte sich, irgendwas anzuziehen. Ich schleuderte seine Anziehsachen in seine Richtung, drohte ihm, ihn nackt ins Auto zu tragen (ich hatte einen Termin zu dem ich nicht zu spät kommen durfte) und wurde wirklich ungeduldig und wütend, dann schnauzte ich ihn an ‚ IMMER MUSST DU SO EIN THEATER MORGENS MACHEN, DEIN BENEHMEN IST GERADE NICHT AUSZUHALTEN!‘. Mein ganzes Wissen um das kindliche Gehirn half mir jetzt gar nichts, es musste raus!
Bäm.
Da war es.
IMMER.
ICH HALTE DICH GERADE NICHT AUS!
Es war ungerecht, das zu sagen, weil mein Kind die letzten Wochen so kooperativ war wie noch nie und überhaupt gar keine Probleme gemacht hat. Ich erinnerte mich daran, wie ich mich immer gefühlt habe, wenn meine Eltern mich auf einen Moment reduziert haben: Klein und voller Fehler. (Und das, obwohl meine Eltern sehr liebevoll und sehr bindungsorientiert waren).
Ich wollte direkt übergehen in ‚Mensch das wollte ich nie sagen‘ und mich dann auch noch über mich ärgern, aber ich entschloss mich das jetzt loszulassen, machte meine Exit-Übung und kam wieder zu mir, sodass ich den Rest des Morgens ruhiger bleiben und mein Kind besser co-regulieren konnte.
Was ich dir damit sagen will:
Ja, wir sagen manchmal Dinge, die wir nicht sagen oder niemals sagen wollten. Aber so ist das Leben. Man muss sich nicht wegen jedem Misstritt in Schuldgefühlen baden. Hätte ich mir damit noch mehr Druck gemacht, wäre die Situation wahrscheinlich weiter ausgeartet. Selbstmitgefühl hilft sehr, um Spannungen aufzulösen und kleine Missgeschicke loszulassen bzw. nicht so stark zu bewerten.
Wir sind geprägte Wesen. Wir machen Dinge oft nicht bewusst. Auch das ist Teil des Lebens und ist nicht mit Versagen gleichzusetzen. Wir können liebevoll daran arbeiten und wenn es uns nicht gelingt, dann dürfen wir liebevoll mit uns selbst umgehen. Davon haben die Kinder viel mehr, als wenn wir uns noch mehr unter Druck setzen – denn das spannt unseren inneren Bogen nur noch weiter! Und wer wird verletzt, wenn der Bogen überspannt wird? Unsere Kinder.
Fallen dir Sätze ein, die man manchmal sagt, weil man sie als Kind so gehört hat (z.B. „Indianer kennen keine Schmerzen“)?
Deine Désirée
PS: Manchmal sagen wir Dinge auf eine Art und Weise, die unsere Kinder noch mehr dazu bringt, uns nicht zuzuhören. Schon wird aus dem Chaos ein Kampf. Was du dagegen tun kannst, kannst du in meinem KOSTENLOSEN E-Book „10 Gründe, warum dein Kind dir nicht zuhört“ und dem zugehörigen Workbook „Von Kampf zu Kooperation“ lernen! Beides kannst du dir bis Mitte März herunterladen.
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- Gründerin von MAP-Family®
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Ayurveda Psychologie - Lehrerin für achtsame Elternschaft mit Selbstmitgefühl
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