Lass dein Kind in Ruhe fühlen!

von | Mrz 30, 2020 | Achtsamkeit, Perspektivenwechsel

Hallo liebe Mami!

Dein Kind schreit. Es schimpft, es weint, es zickt, es bockt, es schlägt jemand, es schmeißt mit Schimpfworten nur so um sich. Vielleicht ist das Problem, dass der Teller die falsche Farbe oder die Karotte die falsche Form hat, vielleicht schreit es, weil du es ins Bett legst, obwohl es noch nicht schlafen will oder es weint, weil du ihm/ihr gesagt hast, dass es nervt und endlich in seinem Zimmer verschwinden soll.

 

Jetzt, wo so viele Menschen mit verschiedensten Bedürfnissen in deinem Haushalt den ganzen Tagen aufeinanderhocken, prallen viele Gefühle aufeinander. Manche dieser Gefühle, kannst du in den Arm nehmen, bis sie sich beruhigt haben, andere triggern dich derart, dass du direkt mit in den Gefühlskampf-Ring einsteigst, um als Gewinner (=Kind ist ruhig) wieder auszusteigen (Die Trophäe: Schuldgefühle).

 

Wenn du selbst gerade unerfüllte Bedürfnisse hast (du bist müde, besorgt, erschöpft, gestresst oder überfordert), wird es für dich zu einer großen Herausforderung, feinfühlig, geduldig und liebevoll auf solche Eskapaden einzugehen. Ich weiß, es ist manchmal verdammt schwer. Aber es wird leichter, wenn du dein Kind WIRKLICH verstehst. Das Verständnis hilft dir, es aus einer neuen Perspektive zu betrachten und dabei will ich dir helfen:

 

 
Viel wichtiger als die Frage
„wie kann ich alle Konflikte vermeiden?“
ist also die Frage nach dem
„WARUM?“

 

Jedes Verhalten deines Kindes wird durch sein Innenleben gesteuert. Jedes Verhalten hat einen Grund! Auch wenn du diesen manchmal nicht erkennen wirst, wird es dir reichen müssen zu wissen:
mein Kind hat einen Grund für sein Verhalten und es ist okay! Es verarbeitet durch sein Verhalten ein Gefühl und jedes Gefühl hat eine Funktion.
 
Das wichtigste für dein Kind ist, dass es lernt seine Gefühle auszudrücken.

 

Wenn du deinem Kind ständig sagst….
„sei nicht so laut“ (wenn es sich freut),
„das war doch nicht schlimm“ (wenn es weint, weil es hingefallen ist),
„stell dich nicht so an“ (weil es nicht vom Löffel der Schwester essen will)
„Du brauchst keine Angst haben“ (vor den Monstern unter dem Bett)
 
 
… sagst du ihm eigentlich ständig:
„hör auf zu fühlen“!

 

Gefühle lassen sich allerdings nicht unterdrücken, genau so wenig wie ungestillte Bedürfnisse. Sie werden immer lauter. Die innere Spannung wird immer größer. Irgendwann scheinen sie zu verschwinden, das täuscht allerdings: das Gehirn schützt das Kind so vor weiteren schmerzhaften Erfahrungen: Gefühle verschwinden aus dem Bewusstsein, walten aber noch im Inneren seines Körpers weiter.

 

„Lass dein Kind in Ruhe fühlen“ heißt auf gar keinen Fall, dass du es mir seinen Gefühlen alleine lassen sollst!

 

 
    1. Dein Kind kann mit seinen Gefühlen nicht alleine zurecht kommen. Es braucht deine Hilfe. Begleite dein Kind solange es nötig ist und es wird damit alleine zurecht kommen, wenn sein Gehirn reif genug dafür ist.
    2. Das grösste Gefühl von „Ich bin geliebt“ hat ein Kind dann, wenn es sich mit seinen Gefühlen gesehen und akzeptiert FÜHLT.
    3. Nimm die Gefühle deines Kindes immer ernst! Jedes Gefühl ist wichtig! Wie du mit den Gefühlen deines Kindes umgehst, kann wesentlich dazu beitragen, wie gut dein Kind sich später selbst wahrnimmt.
    4. Bewerte nicht das VERHALTEN deines Kindes, dahinter stecken wichtige Gefühle.
    5. Gefühle müssen ausgedrückt werden.
    6. Wenn du deinem Kind hilfst, Worte für seine Gefühls- Erfahrungen zu geben, wird es ihm leichter fallen, sich seiner Gefühle bewusst zu werden (oh, hat das weh getan Schatz? Bist du traurig, weil dein Eis runtergefallen ist? Hattest du Angst? Bist du frustriert?).
    7. Bei einem sicher gebundenen Kind (gesunde Bindungsbeziehung) ist Raum für Schmerz und für „es hätte besser laufen müssen“. Auch das gehört zur Selbsterfahrung und zum Mitgefühl für andere Menschen dazu. Daher:
    8. Ich möchte dir an dieser Stelle eines sagen: du bist nicht dafür verantwortlich, dass dein Kind immer ruhig und ausgeglichen ist und genauso wenig musst du immer im Zen-Modus durch das Leben gleiten.
    9. Tränen sind ein Ventil, begegne ihnen immer liebevoll und nicht herablassend.
    10. Gefühle aller Art sind MENSCHLICH!
    11. Manchmal spiegelt dich dein Kind, sobald es dir in diesen Fällen besser geht, wird dein Kind sich auch wieder anders zeigen.
    12. Du musst dein Kind nicht „korrigieren“! Wenn du das Gefühl hast, du musst irgendein Gefühl oder Verhalten wieder zurechtrücken, ertappst du dich auch bei der Tatsache, dass du sein Verhalten/seine Gefühle nicht „normal“ findest!
    13. Achte auf deine Sprache. z.B. „FÜHLST du dich traurig“ anstatt „BIST du traurig“. Dein Kind HAT Gefühle, es IST aber viel mehr als das! Deine Sprache prägt seine Selbstwahrnehmung!

Hier bekommst du die 13 genannten Erinnerungen auch als Poster zum ausdrucken!

Ich werde in meinem nächsten Newsletter intensiv auf dieses Thema zu sprechen kommen und dir viele praktische Tipps dazu an die Hand geben.
 

 

Was möchtest du dazu noch wissen?
Hast du Tipps für andere Eltern?

 

Deine Dr. Mami

 

 

E-Book:

Falls Du mein kostenloses, über 50 Seiten langes Ebook ‚ganzheitlich gesunde Kindheit‘ noch nicht kennst, schau gerne hier vorbei. Hier findest Du viele spannende Informationen (wie erkenne ich, dass mein Kind krank wird? Wann sollte ich zum Arzt? Was mache ich bei Fieber? Welche Pflanzen helfen mir weiter? Welche Rolle spielen Selbstliebe und Achtsamkeit in meiner Mutterschaft?)

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  • Ärztin, Familien- und Life-Coach
  • Gründerin von MAP-Family®
  • Europäisches Diplom für ganzheitliche Medizin
  • i.A. Psychotherapie für Kinder- und Jugendliche
  • Lehrerin für achtsame Elternschaft mit Selbstmitgefühl
  • Expertin auf www.bindungsorientiert.com
  • diverse zusätzliche Qualifikationen

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