In guten wie in schlechten Tagen

von | Dez 11, 2019 | Liebe/Selbstliebe/Selbstmitgefühl, Philosophie

Hallo liebe Mami!

Über 10 Jahre gehen Jogi und ich nun gemeinsam auf die Reise. In der Klinik, in der wir uns kennengelernt haben, erntete er böse Blicke (Schlagzeile: „noch-verheirateter (aber schon ein Jahr getrennter) Oberarzt schwängert naive Assistentin“). Nach nur zwei Wochen Beziehung ging er zu seinem Vorgesetzten und nahm hochoffiziell Stellung zu unserer Beziehung. Auch seine damalige Fast-Ex-Frau und seine 2 kleinen Kinder (damals 3 & ? wussten schnell über mich bescheid. Innerhalb kürzester Zeit fielen die Worte „ich liebe dich“, die mir einen Schauer des Unbehagens über den Rücken jagden, während sein ehrlicher und liebevoller Blick eine tiefe Verbundenheit in mir auslöste, sodass selbst „ich liebe dich“ zu schwach für das was wir fühlten klang.

Nach unserem ersten Treffen bei ihm zuhause zog ich ein. 6 Monate später war ich (geplant!) schwanger. Die gesamte Schwangerschaft über lag ich mehr oder weniger allein in seinem Wohnzimmer und betete von Sekunde zu Sekunde, dass wir das Baby nicht verlieren würden. Ich durfte nich aufstehen. Jogi wusch mich. Er fütterte mich. Er kochte für mich und wann immer er konnte, rief er mich an. Abends musste er alles um mich herum Staubsaugen (ich aß im Liegen) und war für mich da. Was Jogi macht, macht er nicht, weil es ihm anerzogen wurde. Er macht es nicht, weil man es von ihm erwartet. Er macht es aus tiefer Liebe. Das war sein Beitrag zum Leben unseres ersten Kindes.

Als unser Schrei-Baby dann da war, stand er jede Nacht mit auf, er musste beim Milchstau meine Brust entleeren und mir nach dem KaiserSchnitt die Unterhosen anziehen. Er bügelte -mit Baby im Tragetuch – nach einem 24 Stunden Dienst, damit ich schlafen konnte.

Während meiner Mobbingzeit, war er es, der mir Halt gab, der immer bedingungslos an mich geglaubt hat, mir Mut zugesprochen hat. Seine Art Menschen zu begegnen, in der Regel unvoreingenommen und wertfrei, bewegt mich zutiefst. Was für ein reifer, wundervoller Mensch.

Und dann gab es ein sehr hartes Jahr.

Der Höhepunkt war mein Burn-out. Wir haben geschrien. Gestritten. Sind vor Wut und Frust in getrennten Zimmern schlafen gegangen. Ich glaube es fielen vor Verzweiflung sogar Schimpfworte. Die ganze Belastung des Lebens, die Kombination aus viel zu viel Arbeit, kleinen Kindern , unglaublichem finanziellen Druck, familiärer Verantwortung, Patch-Work, falsch platziertem Ego und Neid von Außen überwältigte uns und wir projizierten alle diese negativen Dinge aufeinander. Wir wissen wie es ist, wenn man nebeneinander sitzt und sich so entfremdet hat, dass man einander fremd geworden ist. Es ist schlimmer, als wenn man tatsächlich neben einem Fremden sitzen würde.

Wir kamen wieder raus aus dieser Krise.

Das was UNS ausmacht, war immer da und ist nun wieder herzerwärmend fühlbar. WIR sind wieder eine Ressource. kuschelig, wie eine Daunendecke im Winter.

Wir

Wir sind reifer, stärker und fokussierter als je zuvor. Wir setzen klare Prioritäten, investieren BEIDE Zeit in uns und sprechen viel über unsere Bedürfnisse. Eigentlich haben wir immer sehr offen darüber gesprochen.
Über alles.
Aber: unsere Kommunikation hat sich an die neuen Anforderungen angepasst. Unsere GRÖSSTE Stärke als Paar ist es, dass wir BEIDE das WOLLEN, was UNS ausmacht. Wir teilen so viele gleiche Interessen: Tiefgründigkeit, Sinnlichkeit, Philosophie, das Leben, Reisen, Entwicklung, die Kinder… was für eine Truhe an Schätzen, aus der wir schöpfen können!

Es reicht oft nicht, an Beziehungen von INNEN zu arbeiten! Oft muss man auch die Belastungen im AUSSEN so weit wie möglich reduzieren.

Das betrifft nicht nur die Partnerschaft, das betrifft auch die Mutter-Kind-Beziehung:

Liebe ist nicht nur Harmonie.

Liebe ist die Bereitschaft, sich gemeinsam weiter zu entwickeln: durch Konflikte zu gehen und daran zu reifen. Liebe ist die Bereitschaft, sich auf der Ebene der Bedürfnisse zu begegnen.
DAS ist die einzige Sprache der Liebe, die jeder versteht. Das ist, wo man ansetzen muss, wenn man möchte, dass sich jemand geliebt und gesehen fühlt.

Was kannst du für dich heute mitnehmen?

Deine Desiree

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