November 9, 2017

Hilfe, mein Kind hat Halsschmerzen!

Heute sprechen wir über Halsschmerzen!

Hallo liebe Eltern!

Halsschmerzen kommen sehr oft vor! Bei kleinen Kinder können sie sogar einmal monatlich auftreten. Manchmal hat das Kind ‘nur‘ Halsschmerzen, manchmal leidet es auch unter zusätzlichen Beschwerden (z.B. Fieber). Es kann sein, daß es bei den Halsschmerzen bleibt, oft zeigen sie aber den Beginn einer Erkältung an.
Vorab empfehle ich euch mal mit einer Taschenlampe in den Hals eures Kindes zu leuchten oder euch mal erklären zu lassen, was da eigentlich wo zu sehen ist und wie es aussehen kann/sollte. So bekommt ihr schonmal einen geübten Blick für ‘normal’ und könnt leichter ‘unnormal’ erkennen. Allerdings ersetzt dies natürlich keine kinderärztliche Untersuchung.

Was sind Halsschmerzen?

Halsschmerzen sind keine Krankheit! Sie sind ein Symptom, d.h. es sind Beschwerden, die durch “irgendetwas” (meist Erreger) ausgelöst werden. Wegen Halsschmerzen geht man nicht sofort zum HNO-Arzt, sondern erst einmal zum Kinderarzt! Wenn Euer Kind Halsweh hat, ist in der Regel irgendwas in diesem Bereich entzündet. Die Entzündung wird in den meisten Fällen von Viren ausgelöst, also NICHT von Bakterien. Wie ihr es aus meiner Husten-Serie schon kennt: von “Viren ausgelöst” heißt auch automatisch (falls keine Komplikationen hinzukommen), dass der Körper den Erreger auch ohne die Gabe eines Antibiotikums bekämpfen kann und damit die Infektion und ihre Folgen (Halsschmerzen, Fieber) selbst beseitigt.

Welche Ursachen können Halsschmerzen haben?

Es gibt auf der Schleimhautoberfläche im Mund/Rachen eine ‘dünne, feuchte Schicht’. Wenn diese Schicht nicht intakt ist (z.B. ausgetrocknet), dann fehlt den darunter liegenden Zellen ihre Schutzschicht. Viren und Bakterien haben nun einen leichten Zutritt zu den freigelegten Zellen! So kommt es vor, daß sowohl die Keime, die im Mund wohnen oder aber frisch eingefangene Keime, eine Infektion auslösen.

Was können Anzeichen für Halsschmerzen bei kleinen Kindern sein?(größere Kinder können sie ja direkt benennen!)

  • reduziertes/kein Essen und/oder Trinken
  • Mundgeruch
  • sich an des Hals fassen
  • ständiges räuspern
  • quengelig und reizbar sein
  • direktes Klagen über Schluckbeschwerden
  • auf den Hals zeigen und AUA sagen

Wann muß ich zu meinem Kinderarzt?

Mein Wunsch ist es, euch mehr Wissen zu vermitteln, denn Wissen ist Medizin für Eltern. Je mehr RELEVANTES Wissen ihr über gewisse Themen habt und je mehr ERFAHRUNG ihr habt, desto leichter fällt euch die Entscheidung ‘Muss ich jetzt mit meinem Kind schon zum Kinderarzt oder nicht?’.

In jedem Fall zum Arzt zu gehen:

– leidendes Kind, schlechter Allgemeinzustand
– Fieber und Ausschlag
– Atemprobleme/Atemnot
– zunehmende Einschränkung der Trinkmenge
– zunehmende Schluckbeschwerden
– anhaltendes Fieber
– Gelenkschmerzen
– Blut im Urin

Allgemein gilt: jede besorgte Mama darf zum Kinderarzt. DENNOCH wünsche ich mir für EUCH: weniger Sorgen. Weniger Sorgen bedeutet: weniger Stress für Eltern, das wiederum führt zu einem insgesamt entspannteren Familienleben und weniger unnötige und belastende Aufenthalte für euer Kind beim Kinderarzt (ja, manchmal fängt man sich dort auch schon die nächste Infektion ein!).

Wonach sucht der Kinderarzt, wenn er in den Hals schaut?

Im Hals findet der Kinderarzt viele spannende Dinge: Die Mandeln (Tonsillen), den Gaumen, eine Rachenhinterwand, das Zäpfchen (Uvula). Alles ist bedeckt mit einer rötlich (da durchblutet), schimmernden (da feucht) Schleimhaut.

Der Kinderarzt möchte gleich beim ersten Blick in den Mund ALLES sehen, so kann er vermeiden, dass das Kind den Mund unnötig oft oder lange offen halten muß.  Um in den Hals zu schauen, muß das Kind seinen Mund ganz weit aufmachen und dabei die Zunge senken (‘sag aaaaaaaaa’). Manchmal braucht euer Kinderarzt die Hilfe eines Mundspatels. Leider machen nicht alle Kinder freiwillig den Mund auf, obwohl sie sich selbst damit natürlich einen Gefallen tun würden. Ich weiß, es ist nicht schön für Kind und Eltern, wenn das Kind würgt oder Angst vor dem Spatel hat. Die Basis für diese Untersuchung ist ein liebevolles und geduldiges Umfeld.  Um das Kind mit dem Mundspatel nicht zu verletzen (falls er überhaupt nötig wird), ist es wichtig, daß das Kind während der Untersuchung ruhig hält. Daher ist es toll, wenn Eltern mit dem Arzt zusammenarbeiten ohne das Kind in unnötigen Stress durch Hektik, Disharmonie und Unruhe zu versetzen. Es ist wichtig sich vor Augen zu halten, dass der Kinderarzt in den Hals schauen MUSS um eine medizinische Entscheidung zu treffen. Genauso wichtig ist es sich vor Augen zu halten, dass das Kind den Arzt nicht ärgern möchte, wenn es SEINEN Mund nicht freiwillig aufmacht und womöglich große Angst hat!

Was schaut sich der Kinderarzt im Mund/Hals genau an?

  1. Farbe der Schleimhaut, ist irgendeine Stelle besonders gerötet oder gibt es farbliche Veränderungen auf den Mandeln (gelbe Stippchen oder weißliche Beläge)?
  2. Gibt es sichtbare Schwellungen oder sonstige Veränderungen zu sehen?
  3. Wie sieht das Zahnfleisch aus, ist es sensibel und blutet schnell oder gibt es irgendwo kleine Bläschen oder Aphten zu sehen?
  4. Wie ist die Beschaffenheit der Schleimhaut, ist sie trocken? Feucht?
  5. Wie sieht die Zunge aus, ist sie belegt, ist sie trocken,  liegt eine Himbeerzunge vor?
  6. Es sollte außerdem eine Abtastung der Lymphknoten im Bereich des Halses erfolgen. Im Rahmen eines Infektes sind die Lymphknoten ‘aktivierter’ und können damit auch leicht vergrößert zu tasten sein.

Sind Halsschmerzen ansteckend?

Die Halsschmerzen sind nicht ansteckend. Da sie aber meist durch Viren (seltener Bakterien) entstehen, gilt hier trotzdem: ja, der Infekt ist ansteckend! Die Erreger können über eine Tröpfcheninfektion auf einen anderen Menschen übertragen werden. Das bedeutet nicht zwingend, daß der andere Mensch auch krank wird. Er könnte lediglich zu einem sogenannten ‘Überträger’ werden und gesund bleiben. Wenn die Erreger sich nun im Mund oder in der Nase eines anderen Menschen niederlassen, kann derjenige also entweder gar keine Krankheitszeichen entwickeln, er könnte auch Halsschmerzen bekommen ODER er entwickelt Beschwerden an anderen Stellen (z.B. Husten, Schnupfen, Ohrenschmerzen).

 

 

Hier gehts weiter: Angina, Scharlach, Halsweh, Streptokokken Tonsillitis, eitrige Mandeln: IST DAS ALLES DAS SELBE? 

Bis bald

Eure Desiree

In meinem Leben habe ich unvorstellbar viele Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten.

Mark Twain

Viel Spass beim Lesen!
Ich freue mich über einen KOmmentar von dir.

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  1. Sonja sagt:

    Liebe Dr. Mami,

    du machst eine wahnsinnig tolle Arbeit. Mütter und Väter so ehrlich und offen “hinter die Kulissen” schauen zu lassen und dein Wissen weiter zu geben, ist so eine tolle Idee. Und du leistest sicher nicht nur bei “Erstmamis” Pionierarbeit und holst sie auch mal wieder “runter”. 😉 Ich hab dich für den Recognition Blog Award nominiert. Ist nur ne Kleinigkeit. Aber vielleicht freust du dich trotzdem über die Anerkennung. Mehr Infos findest du bei mir unter https://sonjaschreibt.com/2017/11/10/blogger-recognition-award-ich-bin-ein-nominee-wie-cool/ Liebe Grüße und mach weiter so.

  2. Lea Mühlich sagt:

    Meine Nichte ist jetzt 4 und meine Schwester musste mit ihr auch schon zu 3 ärztlichen HNO Untersuchungen gehen. Gut zu wissen, dass die Infektion meistens durch Viren ausgelöst ist und nicht durch Bakterien. Im Kindergarten steckt sie sich eben einfach schnell an.

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